Legenden und Mythen begleiten Mozarts geheimnisvollen Requiems-Torso von Anfang an. Welch eine Tragik: Ausgerechnet bei der Komposition einer Totenmesse beendet der Tod „höchstselbst“ die Arbeit des schwerkranken Musikgenies. Ein Drittel des Messe-Textes bleibt unvertont und die orchestrale Ausstattung ist nur in Ansätzen fertiggestellt. Dennoch sind die Emotionen, die diese „unvollendete“ Komposition auslöst, von elementarer Wucht. Hoffnungslos und hoffnungsvoll zugleich versammelt sich alles, was den Menschen im Angesicht des Todes erfasst. Von Verzweiflung, Traurigkeit und Angst bis zu Wut und Hoffnung spannt sich der Bogen. Aber auch der Zorn Gottes ist dramatisch und mit irdischer Wucht ausgedrückt.
Arvo Pärts Suche nach Stille
„Wie kann man die folgende Stille (das Schweigen) mit Tönen füllen, die des vorangegangenen Schweigens (der Stille) würdig wären?“
„Die Stille ist immer vollkommener als die Musik. Man muss nur lernen, das zu hören.“
„Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird. Dieser Ton, die Stille oder das Schweigen beruhigen mich. Ich arbeite mit wenig Material, mit einer Stimme, mit zwei Stimmen. Ich baue aus primitivem Stoff, aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonqualität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich. So habe ich es Tintinnabuli genannt.“
Arvo Pärt
„Sphärisch“ trifft auf „Irdisch“
Die Begegnung von zeitgenössischer Klangkunst mit einem klassischen Meisterwerk sowie die Magie der Gegensätze versprechen unserem Publikum am Palmsonntag ein spannendes Hör-Erlebnis.